Little Miss Hamlet

Frauke und Anna, zwei junge Frauen, Freundinnen, stehen im Mittelpunkt dieses Stückes. Worum geht es? Als Frauke noch ihr Auslandsjahr in Australien verbringt, kommt ihr Vater ums Leben; Unfall oder Selbstmord? Angeregt durch die Beschäftigung mit Shakespeares Hamlet macht Frauke sich nach ihrer Heimkehr daran, der Sache auf den Grund zu gehen. Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als ihre Familie beginnt, wieder zur Normalität zurückzukehren, stellt sich heraus, dass Fraukes Vater offensichtlich an Depressionen litt und seinem Leben selbst ein Ende gesetzt hat.

Gleichzeitig erleben wir, wie die Familie von Fraukes Freundin Anna auf ein Unglück zusteuert. Ihre Mutter leidet ebenfalls an Depressionen, jedoch alle Familienmitglieder, inbegriffen die Betroffene selbst, setzten alles daran, das Thema zu verschweigen, die Krankheit zu verleugnen. Anna versucht zu retten, was zu retten ist und kann am Ende doch nicht verhindern, dass es zu einer, wenn auch unerwarteten, Katastrophe kommt.

Ein spannendes Theaterstück um ein heißes Thema: die Stigmatisierung einer Krankheit, von der viele geheilt werden können, wenn es gelingt, den Umgang damit offener zu gestalten. Immerzu sind wir bemüht, eine glatte und intakte Fassade aufrecht zu erhalten; und gerade dadurch beschwören wir, meist ungewollt, das Desaster erst herauf. Diesem Umstand widmet sich „Little Miss Hamlet“ ganz besonders in einigen bis ins Groteske gesteigerten Szenen, die wesentlich dazu beitragen, dass das Stück selbst, trotz – oder besser: gerade wegen – der Schwere des Themas, nicht auf komische Elemente verzichten muss.

Premiere: 03.05.2013

Regie: Jürgen Reitz

Schauspieler: Lora Lauchs, Katharina Hemp, Sascha Heißner, Dino Fiorica, Katja Albert, Inge Anna, Inge Korb, Holger Mayer, Frank Bennoit, Sabine Bernading, Eveline Schmitt Rech, Tina Matzk, Hilde Westrich, Kristin Hasper, Mary Fey, Petra Beck, Steffi Biewer.